Wie ein kleines Streunermädchen unseren Roadtrip auf den Kopf gestellt hat...
Griechenland, 19. Mai 2024
Auf den Weg zu den Thermophylen mussten wir mal wieder einen Pass fahren, der denen in der Schweiz in nichts nach Stand. Die Laune war gut, die Kurven intensiv und Bärbel röhrte brav den Berg herauf.
Doch dann kamen wir an eine Kreuzung und ich musste in die Eisen steigen. Uns war eben ein Welpe vor das Auto gerannt...
Wir sahen uns beide an und uns war klar das wir anhalten und schauen müssen wie es ihm geht. Nicht ausgesprochen, aber direkt umgesetzt hielten wir am Straßenrand mit eingeschalteter Warnblinkanlage.
Natalie lief schnurstracks nach vorn um nach dem Würmchen zu schauen und ich holte aus dem Kofferraum die Futterbox meiner Hunde.
Als ich zu dem Platz kam war bereits zusätzlich eine ausgewachsene griechische Herdenschutzhündin vor Ort die uns freundlich begrüßte.
Ohne grosse Umschweife öffnete ich die Futterbox und machte den beiden Mädels 2 Häufchen parat. Durch unsere Stimmen angelockt kamem sofort noch 2 weitere Herdenschutzhündinnen und eine zierlichere Border Collie Mix Hündin aus dem Gebüsch.
Ich musste erstmal schlucken, aber auch sie waren nicht bedrohlich sondern nur unglaublich hungrig... So machte ich weitere Futterhäufchen parat bis nichts mehr von unserem Futter in der Box war.
Wir beobachteten das Verhalten und den Körperlichen Zustand des Rudels und beratschlagten was zu tun sei.
Das Futter war schnell verdrückt und die Hunde bewegten sich wieder. Eine vergroch sich schnell den Strassenrand hinunter unter einen Baum, so dass ich sehen konnte wo sie hausten. Es war ein Erdloch unter ein paar Bäumen der mit Güsel verschmutzt war.
Die Chefin des Rudels ging den anliegenden Wanderweg hinunter und blickte über die Berge in die wahnsinnig schöne Natur Griechenlands. Ich folgte ihr um zu sehen ob es eventuell in der Nähe Häuser hatte oder einen Bauernhof der das Rudel mit versorgte, aber da war nichts. Nur die Strasse über die die Autos donnerten und der Wald sowie die kleine Kapelle an der wir sie fütterten.
Auch das Verhalten innerhalb des Rudels haben wir beobachtet um zu schauen ob eine der ausgewachsenen Hündinnen vielleicht die Mutter der Kleinen sein könnte, da alle Damen ein sehr ausgemerkeltes Gesäuge besassen. Aber auch im Rudel zeigte sich keine der Hündinnen zuständig und "unsere" Kleine vertrieben sie immer wieder mit knurren, wenn sie sich ihnen näherte um zu spielen.
Wir besprachen die Situation und waren uns nach etwas hin und her einig das die Kleine hier raus muss, da ihr entweder der Tot durch die Autos oder ein Leben als permanente Mutter auf der Straße drohte und in dem geschätzten Alter von 10 Wochen für sie noch wirklich alles offen war bezüglich der Prägung & einer glücklichen Zukunft.
Als ich sie zu greifen versuchte fing sie an mit Schreien und ich habe mich so erschrocken das ich wieder los ließ. Die Kleine zog den Schwanz zwischen die Beine und verschwand auf direktem Weg unter die Bäume in das Erdloch.
Wir waren etwas ratlos und warteten ob sie nochmals kommt, aber der Drops war gelutscht und sie ließ sich nicht mehr blicken.
So fuhren wir weiter an die Thermophylen und genossen ein Bad in dem natürlichen Quellwasser an einem für das heutige Europa geschichtlich wichtigen Ort. Es war beeindruckend, aber die Kleine ließ uns nicht los. Wir diskutierten alle Möglichkeiten durch. Wie wir sie fangen, das sie gebadet werden muss bevor sie in den Van kommt zu meinen beiden Hunden und was die beste Strategie ist um sie mit in die Schweiz zu bekommen. Von Schmuggel bis Tierschutz Orga war alles dabei..
So verging die Zeit und wir wurden langsam in dem 40 Crad warmen Wasser schrumpelig, sodass wir uns kalt mit Bärbels Aussenduschen abbrausen und anschliessend in den nächsten Ort fuhren um meinen Hunden noch ein Nachtessen zu ermöglichen.
Es war wirklich ein Zoogeschäft ansässig und das Futter für die nächsten Tage war gesichert.
Natürlich schauten wir auch ob sie all die Artikel hätten die wir für die Maus bräuchten, vorallem aber gutes Flohschutzshampoo. Und auch das hatte es.
Die Vernunft sagte uns: Es geht nicht!
- Sie braucht Impfungen die 21 Tage benötigen um vollumfänglich Schutz zu bieten. - Zusätzlich muss sie mindestens 3 Monate alt sein um über die Grenze reisen zu dürfen. - Schmuggeln wäre eine Möglichkeit, aber wenn wir erwischt werden, würden empfindliche Strafen drohen und der Kleinen wäre nicht geholfen. - Zusätzlich kommt dazu, selbst wenn alles klappt: Ich habe bereits 2 Hunde und wie sollte ich neben dem Job einem kleinen Welpen gerecht werden?
Alles inallem eine sehr unbefriedigende Situation.
Wir fuhren mit gedrückter Stimmung zurück Richtung Thermophylen, da wir die Nacht vor Ort verbringen wollten. Bei beiden ratterte es unentwegt im Kopf wie wir der Kleinen helfen könnten. Es kann doch nicht sein, daß sich keine Lösung findet!
Kurz bevor wir angekommen sind, drückte ich aufs Gaspedal und Zwang Bärbel wieder die Berge hoch. Der Hund muss da raus und zwar sofort!
Auf dem Weg nach oben besprachen wir das Vorgehen wie wir es machen. Und so kam es auch.
Wir füllten das neue Futter in eine Mülltüte, sodass wir mit der Futterbox meiner Hunde eine Badewanne hatten. Stellten oben angekommen bereits Handtuch sowie Shampoo bereit und machten die Dusche startklar.
Dann ging es darum die anderen Hund abzulenken und sie anzulocken, deswegen streuten wir wieder Hundefutter aus, aber diesmal reichlicher und großflächiger. Sofort kamen alle wieder angerannt und machten sich über das Festtagsmahl her. In das Futter vertieft registrierten sie nur Nebenbei das wir uns das Mädchen schnappten und hatten auch kein Interesse daran als sie wieder schrie als ginge es um ihr Leben.
Wir liefen sofort zum Van, steckten sie in die improvisierte Wanne und machten sie von oben bis unten nass. Natalie gab mir Schützenhilfe und beobachtete mit einem Auge das Rudel, das wir reagieren könnten, falls sie doch angreifen würden.
Ich schäumte die Maus von oben bis unten ein und kontrollierte den kleinen Körper auf Ungeziefer, aber bis auf ein dreckiges und teils leicht verfilztes Fell konnte ich nichts ausmachen.
In uns Pumpte definitiv das Adrenalin und Lilo - so nannte ich die Maus - fand das alles gar nicht lustig. Wir funktionierten als Team und unsere Kleine war schnell vom Shampoo befreit, in Natalies rosa Badeponcho eingepackt und die Sachen wieder im Auto verstaut.
Wir schauten kurz zurück und fuhren mit einem kleinen nassen Wollknäul im rosa Plüschponcho im Arm davon...
So nun hatten wir den Salat bzw. ein kleines Etwas für das wir die Verantwortung übernommen hatten.
Wir fuhren auf direktem Weg wieder in das Dorf um nochmals das Tiergeschäft auf zusuchen, den schliesslich hatten wir zuerst nichts mitgenommen für sie.
Wir kaufen ein Halsband, Gestell, Leine, Napf, Futter, Flohhalsband und das Shampoo. Eben alles was Lilo brauchte.
Als wir aus dem Laden kamen bemerkten wir das uns der Magen in den Kniekehlen hängt. Wir hatten vor lauter Aufregung beide nichts gegessen seit morgens und nun war es bereits 20 Uhr. So holten wir unterwegs noch etwas kleines, da uns nach Kochen nicht der Sinn stand.
Zurück an den Thermophylen nahmen wir das warme Wasser aus dem Bach und setzten sie in das Schwefelhaltige Nass um sie nochmals komplett bis auf die Haut ein zuweichen und das Shampoo gut einwirken zu lassen. Sie protestierte Anfangs, aber nach kurzer Zeit ließ sie es über sich ergehen.
Vor uns stand ein kleines voll eingeschäumtes Häufchen das anschließend mit erneuertem Ei-Geruch-Wasser des Schaums entledigt wurde und mit Mineralwasser die letzten Wolken entfernt bekam.
In dem Moment als wir sie wieder im Rosa Plüsch gewinkelt haben stand auf einmal ein riesen Herdenschutzhund neben uns der uns anblickte. Vor lauter Schreck drückte ich die Kleine Natalie in die Hand und sagte ihr sie soll sofort ins Auto steigen.
Vor dem Bus war ich und natürlich noch unser ganzes Equipment des Badesspasses. Ich ließ mich nicht von dem grossen Hund beeindrucken und packte Step by step alles ein. Irgendwann beschloss das Kalb das es uninteressant bei uns ist und trottete davon. Da viel mir deutlich hörbar ein Stein vom Herzen
Als alles verstaut war zeigten wir meinen beiden Hunden Lilo und sie konnten mit ihr absolut nichts anfangen. Aber immerhin Taten sie ihr nichts. So wurde die ganze Mannschaft mit Futter versorgt und anschliessend konnten auch wir beide endlich unser bereits kaltes Essen verspeisen.
Geschlafen hat Lilo in ihrem neuem Körbchen direkt neben meinem Kopf. Sie war so goldig. Ich durfte sie streicheln und langsam wurde ihr bewusst das wir ihr nichts Taten.
Am nächsten Morgen kümmerte ich mich um die 3 Monster und Natalie begann via Insta und Fb diverse Tierschutzorganisationen in Griechenland anzuschreiben, da wir schlichtweg Hilfe benötigten.
Viele antworteten gar nicht, von einer kam eine Absage das sie keine Tiere mehr aufnehmen können und bei einer weiteren konnten wir einen Kontakt aufbauen.
Uns wurde gesagt es habe eventuell eine Pflegestelle in einem Ort bei Igoumenitsa und dies liegt direkt auf unserem weiteren Weg da wir am Sonntag von Igoumenitsa mit der Fähre nach Italien zurück fahren sollten.
Gesagt, getan. Alles eingepackt und verstaut und die ca. 4h von der Ost- an die Westküste gefahren. Auf unserer Hochweide vom Anfang unserer Reise in Igoumenitsa angekommen warteten wir auf weitere Nachrichten. Doch leider ergab sich da nichts und uns wurde eine Option nach Thessaloniki angeboten kurz vor der Türkischen Grenze. Da gebe es eine Dame die Hunde aufnimmt und über den Verein mit dem wir schrieben die Tiere vermittelt, aber auch da mussten wir warten ob wir eine Zusage bekommen.
So waren wir den restlichen Donnerstag auf der Weide und ich versuchte die Mädels zu bespassen. Lilo und Paula banden die ersten freundschaftlichen Bande und Lotte taute auch langsam auf.
Wir schliefen eine Nacht da oben und am Freitag Mittag kam die rettende Nachricht: Die Frau übernimmt den Hund!
Also wieder alles eingepackt und 7h zu Maria gefahren ans gefühlte Ende der Welt. Natalie machte bereits während der Fahrt via Sozial Media einen Aufruf das wir unsere Lilo an ein schönes Zuhause vermitteln konnten.
Unterwegs fiel uns ein, das das tolle Paar was wir vor 3 Wochen kennengelernt haben einen Partner zu ihren 1 1/2 Jährigen Rüden suchten und Lilo würde von der erwarteten Endgrössse und vom Energieniveau wahnsinnig gut zu dem Charakter des bereits vorhandenen Hundes Bruno passen.
So machen ich kurzerhand eine Sprachnachricht in unsere Whatsapp Gruppe an die beiden und Natalie schickte die Bilder dazu. Es ging nicht lang und Sylta meldete das erste zarte Interesse an. Ca 1h später kam eine Nachricht von Harry wir sollten bitte die kleine aus der Vermittlung nehmen und unsere Hoffnung wuchs auf der unendlichen Fahrt in die ungewisse Zukunft unseres Mädchens. Wir mailen noch ein paar Mal hin und her und zum Schluss waren wir uns einig das die beiden noch eine Nacht darüber schlafen sollten um sich sicher zu entscheiden.
Auch diese Reise hatte irgendwann eine Ende und wir erreichten gegen 21 Uhr das Dorf in dem Maria wohnt. Bevor wir in das Örtchen fuhren hielten wir aber nochmals an und gingen ein Stück mit den Hunden. Lilo lief super mit und rannte mit Lotte den Feldweg entlang. Es war super schön und uns tat das Herz weh die Maus gleich abzuliefern ohne zu Wissen wie es genau mit ihr weiter geht. Wir knuddelten sie, machten Erinnerungsfotos und versuchten die Zeit anzuhalten. Doch es nützt alles nichts, wir müssen den Schritt gehen, wenn wir möchten das sie ein gutes Zuhause bekommt.
In dem Dorf angekommen sollten wir ein weisses Haus mit Garten und Hunden und einem weissen Auto davor suchen. Adressen gab es anscheinend nicht. Okay...
Wir fuhren die Strassen entlang, und ja es ist Griechenland. Hier sind 90% der Häuser weiss und jedes hat einen Garten. Auch die Hunde sahen wir nicht, geschweige den das Auto. Als wir erneut um die Ecke Bogen erblickten wir ein altes Ehepaar und wir nutzten unsere Chance und fragten sie ob sie wissen wo Maria wohnt. Die Maria mit den Skilos (griech. Hunde). Sie schauten uns ungläubig an bis sie verstanden was wir wollten. Darauf hin waren sie sehr freundlich und versuchten uns auf griechisch den Weg zu weisen. Wir bedankten uns und hatten nur verstanden gerade aus und dann Links.
Die Tierschutz Orga informierten wir auch das wir da sind und sie versuchten ihrerseits Maria zu erreichen via Telefon. Aber da sei kein durchkommen. Gott, waren wir kaputt von den letzten Tagen! Die Aufregung den Hund mit zu nehmen, die Umsetzung, die Hoffnung, das Fahren, der Schlafmangel an sich. Es zeigte Wirkung. Wir hatten wirklich Bedenken umsonst ans andere Ende von Griechenland gefahren zu sein.
So machten wir wie uns geheissen, aber wir fanden das Haus nicht. Die Mädels der Orga erreichten Maria nicht und wir fuhren weiter die Strasse ab, auf der Suche nach einem Haus mit einem Rudel Hunden davor.
Durch unsere herumgekurve trafen wir wieder auf dieses ältere Paar und ich denke das sie uns für etwas sagen wir "Schwer von Begriff" hielten.
Die beiden standen zu dem Zeitpunkt 3 Strassen weiter als bei dem ersten Treffen mit ihrem Nachbarn zusammen und erzählten bestimmt gerade von den 2 Mädels mit einem VW Bus die ihr Dorf unsicher machten.
Als sie uns erneut erblickten nahm sich die Dame ein Herz und zeigte uns direkt das Haus von Maria was wirklich nur eine Strasse weiter lag. Juhu, wir haben das Haus gefunden!
Doch Nein! Es war alles dunkel und als ich mit der Taschenlampe schaute, ob ich jemand auf dem Grundstück sah, bellten Marias Hunde wie verrückt, aber das Haus sah aus als sei keiner da. Eine Klingel gab es natürlich auch nicht.
Wir riefen Lara von der Tierschutz Orga an. Sie sagte uns sie könne Maria auch nicht erreichen. So langsam lagen unsere Nerven blank, den schliesslich haben wir nach dem ganzen Ritt hierher auch noch ca eine 3/4tel Stunde das ganze Dorf aufgeschreckt.
Lara fragte uns ob die Terrassentür auf sei. Keine Ahnung. Also raus, Taschenlampe an, Hundegebell ohne Ende.
NEIN. Tür ist zu.
Okay, sind den die Fenster offen? Keine Ahnung. Also raus, Taschenlampe an, Hundegebell ohne Ende.
NEIN. Fenster zu.
Okay, hat es im Zaun noch das Loch? Die Hunde drücken sich da immer durch. KEINE AHNUNG. Also raus, Taschenlampe an, Hundegebell ohne Ende.
Ja. Das Loch wurde verschlossen.
Noch bevor Lara die nächste Frage stellen konnte registrierte ich das im Garten Licht angegangen ist, also springe ich raus und laufe zum Zaun und liess Natalie mit Lara am Telefon im Van zurück.
Es kam eine verschlafene Frau in meinem Alter aus dem Haus und auf mich zu. Ich stellte mich vor und erklärte ihr auf Englisch das wir den Hund bei ihr abgeben sollten.
Da machte es bei ihr Klick und sie stellte sich uns, Natalie war mit Lilo im Arm nun auch am Zaun, als Maria vor. Zeitgleich entschuldigte sie sich, das sie geschlafen habe, aber sie war am Morgen in Igoumenitsa an einem Hundetransport und wusste nicht wann wir kommen sollten. Das Telefon hatte keinen Empfang, sodass sie kein einziger unserer unzähligen Anrufe erreichte.
Wir beruhigten sie das alles okay ist und wir uns nun ja gefunden hätten. Sie öffnete uns das Gartentor und alle Hunden liefen uns entgegen und begrüßten uns freudig bellend.
Wir waren im ersten Moment richtig von der Intensität überfordert und überlegten kurz Lilo einfach wieder mit zu nehmen. Aber nach einem kurzen Gespräch im Garten und einem sehr langen Gespräch in der Wohnstube waren wir uns sicher das Maria ihre Aufgabe mit vollem Engagement und Leidenschaft nach geht.
Natürlich war der Abschied von Lilo nicht ohne Tränen. Verrückt wenn man bedenkt das wir die Kleine nur 48h bei uns hatten. Wir zahlten Maria die Tierarztkosten und einen Beitrag an das Futter für den nächsten Monat und sagten direkt das wir wahrscheinlich schon ein Zuhause haben für Lilo, sodass sie bitte nicht anfangen sollen sie zu vermitteln.
Um ca Mitternacht konnten wir das Pflaster des Abschiedsschmerzes runter reißen und sind gegangen. Ich bin direkt ins Auto und sagte Natalie das ich jetzt weit weit weg fahren muss, weil ich sonst Lilo morgen früh wieder abholen würde. So vereinbarten wir das sie auf dem Beifahrersitz, der sich waagerecht drehen lässt schläft und ich wieder nach Igoumenitsa zurück fahre.
Als Natalie schlief habe ich nochmals mit Harry Kontakt gehabt und er sagte mir das sie am Samstag Abend Syltas Geburtstag in Leonidi feiern würden. Ich schaute schnell im Navi nach wie weit weg dies wäre und es waren 10h. Ich konnte eh nicht schlafen, und ich wollte gern Sylta überraschen und wir fuhren ja eh erst am Sonntag mit der Fähre. Gesagt, getan. Navi auf Leonidi umgestellt und auf geht's.
Natalie schlief friedlich neben mir, ich hörte Hörbuch als es mir gegen 6 Uhr am Morgen die Augen zu zog. Also Schnell auf Park 4 Night einen Platz gesucht und dahin. Natalie ist fix nach oben ins Dach gegrabbelt und ich war so müde das ich mein Bett unten nicht mehr umgebaut habe, sondern mit dem Beifahrersitz vorlieb nahm. In dieser Nacht hätte ich wahrscheinlich auch angelehnt an einer Wand geschlafen.
Nach 3h weckte ich Natalie und wir nahmen die restliche Strecke auf uns. Und da wir ja nach gut 2h spätestens in Igoumenitsa angekommen wären, erklärte ich ihr das sie sich bitte ein Geschenk für Sylta überlegen sollte. Sie verstand sofort und freute sich genauso wie ich die beiden wiederzusehen.
Harry hat Sylta natürlich nichts erzählt und so konnten wir sie im Restaurant überraschen und persönlich Gratulieren. Nach dem Abschied mit Lilo war der Abend, an dem weitere Freunde der beiden dabei waren, wirklich gut für unser Herz.
Es war wahnsinnig schön die beiden nochmals zu sehen und natürlich konnte ich nicht still sein und musste nachfragen wie sie sich in Bezug auf Lilo entschieden haben... Mit ein bißchen Tränen der Freude in den Augen teilten uns beide mit das sie unser Findelkind sehr gern aufnehmen möchten und das sie künftig den Namen "Nali" tragen wird nach unseren beiden Initialen.
WOW! Was für eine Nachricht nach den letzten Tagen! Lilo aka Nali hat einen Hauptgewinn geschossen! Wir freuten uns riesig und Natalie sagte sofort bei der Orga bescheid das Nali ein Zuhause hat und so bald als Möglich ausreisen soll.
Wir gaben die Kontaktdaten der Orga weiter und wenn alles gut läuft ist unser kleines Streunermädchen in einem Monat bereits in Deutschland bei ihrer Familie. Mit Haus, Hof, Hundefreund und Besitzern die sich viel Zeit für sie und ihre Zukunft nehmen! Ich gönne es Lilo und auch Sylta und Harry von Herzen!
Wir haben die beiden vor 3 Wochen am Beginn unserer Reise kennengelernt und fühlen uns bereits auf eine Art mit Ihnen Verbunden, das hat man bei anderen Leuten nicht nach 3 Jahren.
Ein besseres Ende hätte unsere abenteuerliche Reise nicht haben können und wir sind gestern nach dem Essen nochmals 6h nach Igoumenitsa gefahren, wo wir nun mit ganz viel Liebe im Herzen und auch ein bisschen Stolz, wie wir das alles als Team gemeistert haben, auf der Fähre nach Hause sitzen.
Nachtrag:
Schweiz, 22. Juni 2025
Manchmal passieren genau dann die schönsten Dinge, wenn man nicht damit rechnet.
Abgesehen davon, dass Nali das beste Zuhause bekommen hat, das wir uns für sie nur wünschen konnten, ist etwas ebenso Wertvolles passiert: Wir haben zwei wundervolle Menschen dazugewonnen.
Was mit einem einfachen „Hallo, wisst ihr, ob wir hier richtig stehen?“ im Hafen von Brindisi begann, ist heute eine echte Freundschaft. Mit Herz, Tiefe und Vertrauen.
Wir stehen fast täglich in Kontakt, nehmen Anteil am Alltag des anderen, tauschen Gedanken, Fotos, Sprachnachrichten – und wenn es irgendwie möglich ist, besuchen wir uns. Sylta und Harry waren inzwischen mehrfach bei uns in der Schweiz, und ich selbst war schon einige Male bei ihnen in Nürnberg. Dieses Jahr haben wir sogar gemeinsam Sardinien bereist – mit Hunden, Wohnmobil bzw. Van und offenen Herzen.
Diese Begegnung erinnert mich daran, warum ich unterwegs bin: Nicht nur wegen der Orte – sondern wegen der Menschen, die man auf dem Weg trifft.
Deswegen: Offen bleiben. Fragen stellen. Hallo sagen.
Manchmal ist es genau das, was ein kleines Wunder möglich macht.




Hier wurde beratschlagt was zu tun ist...

Unser kleiner Passagier...



Lotte ist sichtlich begeistert...

Syltas Geburtstag in Lionidi

Endlich auf der Fähre nach Hause!

Nali in ihrer Zwischenstation bei Maria.


Endlich vereint!

Sylta & Bruno - September 2024 im Alpstein CH

September 2024 in Davos


Mai 2025 in Sardinien


Die aktuellen Grössenverhältnisse im Vergleich...
So sehen die Grössenverhältnisse jetzt aus... 😂
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